Erst einmal checken, ob ich auch die richtige Datei hochgeladen habe. Sicherheitshalber nochmal gucken, ob der Ansprechpartner richtig geschrieben ist. Dann absenden. Und dann: Warten, bis sich jemand auf die Bewerbung meldet. Oder? Wie lange wartet man denn so normalerweise? Vielleicht mal nachhaken? Und falls es mit dem Vorstellungsgespräch und der Zusage klappt, wie viel Zeit muss ich denn dann jetzt einplanen bis es losgeht mit dem neuen Job?
Die Dauer von Bewerbungsprozessen ist ein leidiges Thema – jedenfalls wenn sie den Rahmen sprengt. Unser Blogbeitrag soll helfen, die Dauer von Bewerbungsprozessen besser einzuordnen und Antworten auf die gängigsten Fragen zur Zeitspanne von der Bewerbung bis zum neuen Job geben.
Ungeduld ist völlig in Ordnung
66% der Bewerber verlieren einer Studie von Robert Half zufolge ganz das Interesse an einer Stelle, wenn der Bewerbungsprozess zu lange dauert – frei nach dem Motto: „Wer nicht will, der hat schon“. Das ist nachvollziehbar und Euer gutes Recht.
Wir glauben, dass man arbeitnehmerfreundlichen Arbeitgebern durchaus zumuten kann, den Bewerbungsaufwand der Kandidaten wertzuschätzen. Dazu gehört auch, entsprechend transparent mit den Bewerbern zu kommunizieren. Tun Arbeitgeber das nicht, sind sie Eure Arbeitsleistung nicht wert. In diesem Lichte solltet Ihr auch unsere folgenden Gedanken zur Zeitplanung lesen.
Von der Bewerbung bis zur Rückmeldung:
2014 hat das Meinungsforschungsinstut Yougov im Auftag von talents connect eine repräsentative Umfrage unter Bewerbern durchgeführt, die Erschreckendes zu Tage förderte: 40% der Befragten gaben an, im Schnitt 3-6 Wochen auf eine Rückmeldung gewartet zu haben. 20% bekamen auf mehr als 10 Bewerbungen gar keine Antwort.
Wir finden: Das geht gar nicht. Länger als 5 Werktage sollte es nicht dauern, bis ihr zumindest eine Eingangsbestätigung erhalten habt. Ist darin nicht angegeben, wie es zeitlich weiter geht, schadet eine Nachfrage nach weiteren 5 Werktagen auf keinen Fall. Nach allen weiteren telefonischen oder persönlichen Kontakten (Stichwort: Vorstellungsgespräch) ist die Nachfrage, wie lange es bis zum nächsten Schritt im Bewerbungsprozess bzw. zu einer möglichen Zu- oder Absage dauert, immer legitim.
Von der Bewerbung bis zur Zusage
Weil die Dauer von Bewerbungsprozessen von vielen Faktoren abhängt, sind Durchschnittszahlen mit Vorsicht zu genießen. Glassdoor hat in einer Studie von 2015 für Deutschland eine durchschnittliche Bewerbungsdauer von 28,8 Tagen von der Bewerbung bis zur Jobzusage ermittelt. Gleichzeitig wird festgestellt, dass die Bewerbungsdauer und insbesondere die Dauer des Auswahlverfahrens, je nach Branche stark schwankt: In der öffentlichen Verwaltung mahlen die Mühlen erfahrungsgemäß länger als in der freien Wirtschaft. Außerdem sind Arbeitgeber mit wenigen Beschäftigten im Schnitt schneller bei der Durchführung ihrer Auswahlprozesse als beispielsweise Konzerne. Zuletzt spielt auch das Qualifikationsniveau eine wichtige Rolle: Je mehr Verantwortung und Expertise der neue Job verlangt, desto länger wird es dauern.
Von der Zusage bis zum Jobeinstieg
Die Zeit von der Zusage bis zum Jobeinstieg lässt sich nur schwer beziffern. Häufig suchen Arbeitgeber zu sofort, dann kann es, unter Berücksichtigung möglicher Kündigungsfristen beim bisherigen Arbeitgeber, sehr schnell gehen. Wenn es einen fixen Einstiegstermin gibt, der noch in zeitlicher Ferne liegt, ist es durchaus üblich, dass sich auch für das Auswahlverfahren mehr Zeit genommen wird.
Habt ihr noch Fragen oder Anmerkungen zum Dauerthema Bewerbungsprozess? Ab damit in die Kommentare!